In beliebten Tourismusorten wie Sigiriya und Ella ist ein harter Wettbewerb entbrannt – aber nicht unbedingt auf faire Weise. Immer mehr ausländische Touristenführer, besonders aus China und Russland, bieten ihre Dienste an, ohne die notwendige Lizenz zu besitzen. Das sorgt für Spannungen mit den lokalen Guides, die durch diese Konkurrenz Einkommensverluste befürchten. Während die Behörden versuchen, das Problem in den Griff zu bekommen, fehlt es an klaren Strafen, und viele sehen nur eine Lösung: Eine gemeinsame Anstrengung, um das Problem wirklich in den Griff zu bekommen.
Das Problem mit illegalen ausländischen Touristenführern
Vor allem chinesische Führer bieten in Sri Lanka Touren an, ohne eine offizielle Genehmigung. Viele bleiben dafür einfach länger als geplant im Land und erneuern ihre Visa, ohne sich um eine Lizenz zu kümmern. Das bedeutet: Lokale Guides, besonders diejenigen, die Mandarin sprechen, haben es schwerer, Aufträge zu bekommen. Im Mai 2024 wurden schätzungsweise 1.460 solcher illegalen Führer gezählt. Für die Einheimischen bedeutet das weniger Einnahmen und härteren Wettbewerb – das drückt ordentlich auf die Laune.
Lokale Guides schlagen Alarm
Lalraja Sivindra, Vizepräsident der All Ceylon Professional Tourist Drivers’ Association, hat eine klare Meinung dazu: Die unlizenzierte Konkurrenz bringt nicht nur die lokalen Tourenführer in Schwierigkeiten, sondern schadet auch anderen Geschäften wie Souvenir- und Schmuckläden, die traditionell mit den lizenzierten Guides zusammenarbeiten. Die ausländischen Führer leiten Touristen lieber zu „ihren eigenen“ Läden, was den lokalen Handel zusätzlich belastet.
Auch Tharanga Manoj Madugoda, Präsident der National Tourist Guide Lecturers’ Association, ist besorgt: Chinesische Guides verdrängen zunehmend die einheimischen Anbieter. Das heißt, weniger Jobs und Einkommen für die, die die Kultur und Geschichte des Landes am besten kennen.
Ein weiteres Problem: Einheimische Touristenfallen
Es gibt nicht nur Probleme mit ausländischen Guides – auch einige Einheimische nutzen Touristen aus. Besonders in Touristenhochburgen versuchen einige Einheimische, Touristen in überteuerte Läden zu locken oder ihnen falsche Infos zu geben. So werden Besucher oft zu teuren Juwelieren geschickt, die das Geld in die eigene Tasche spielen. Diese „Touristenfallen“ schädigen das Image des Landes und machen es den ehrlichen, lizenzierten Guides nicht einfacher.
„Gemeinsam gegen illegale Führungen“
Ratnayake vom sri-lankischen Tourismusministerium fordert mehr Zusammenarbeit, um dem Problem der illegalen Führer endlich Herr zu werden. Er meint, dass die Polizei und die SETDA – die Behörde, die die Lizenzen ausstellt – sich besser abstimmen und strenger durchgreifen müssen. Das Problem: Das Gesetz (Tourism Act Nr. 38 von 2005) hat ein paar Lücken, und ohne klare Strafen kommen die illegalen Aktivitäten immer wieder durch. Ein bisschen härter durchzugreifen, würde also sicher nicht schaden.
Wie wird man eigentlich ein lizenzierter Guide?
Offiziell muss man in Sri Lanka einige Anforderungen erfüllen, um als lizenzierter Guide arbeiten zu dürfen. Dazu gehören Sprachkenntnisse, Wissen über das Land und eine offizielle Lizenz der SETDA. Doch die Konkurrenz durch die unautorisierten Guides untergräbt das System. Die Behörden versuchen, das Gesetz zu verschärfen und die Lizenzierung ernsthafter zu regeln, damit die einheimischen Guides wieder mehr Chancen haben.
Fazit: Ohne Regeln läuft’s schief
Die zunehmende Anzahl unlizenzierter ausländischer Touristenführer in Sri Lanka bringt die einheimische Tourismusindustrie ins Wanken. Wenn immer mehr illegale Führer den Markt beherrschen, leiden die lokalen Anbieter und der Ruf des Landes. Ein gemeinsames Engagement von Regierung und Tourismusverbänden sowie striktere Regeln sind daher dringend nötig, um den Tourismus in Sri Lanka auf Kurs zu halten.